Vor zwei Tagen, am Sonntag, sind wir 5 Studentinnen aus Basel hier mit dem Zug nach 6-stündiger Zugfahrt angekommen. Wir wurden von zwei netten älteren Herren, am Bahnhof abgeholt und zu unserer Unterkunft gefahren:
Unser erster Eindruck war: „Wow!“
3 Schlafzimmer, 2 davon mit Internetanschluss, ein riesiges Wohnzimmer mit TV, voll eingerichtete Küche und Bad mit Dusche und Badewanne!
Also richteten wir uns erst mal ein wenig ein, nachdem sie uns die Umgebung ein wenig gezeigt hatten und brachen dann auf, um unseren bis dahin schon unermesslichen Hunger zu stillen.
Mit der Stadtbahn fuhren wir in die Innenstadt und fanden nach einigem Suchen eine nette kleine Brasserie, in der wir uns nach langem Warten den Bauch voll schlagen konnten: Ich aß ein asiatisches Gericht mit Reis, Poulet und viel Kokosmilch! (Und Kroepoek gabs auch noch dazu!)
Dann machten wir uns wieder auf den Heimweg, duschten noch und fielen müde in unsere Betten.
Am gestrigen Tage wurden wir um 8:00 Uhr schon abgeholt, was bedeutete, dass wir um 7:00 aufstehen mussten. Wir frühstückten notdürftig mit Aufbackbrötchen, Keksen und Tee die einige von uns dabei hatte und packten unsere Taschen. Das Wetter war dermaßen kalt und grausig, dass wir mit Pullover und Regenjacke trotzdem froren...
Wir wurden auf die Sparrenburg gefahren und bekamen erstmal deren Geschichte erzählt. Dann wurde uns die Grabungsleiterin Maria H. Vorgestellt, die uns ein wenig einwies. Arbeitszeiten waren von 8:00 – 15:30 Uhr mit jeweils einer Frühstücks- und einer Mittagspause von 30 Minuten. Am Wochenende würden wir nicht arbeiten müssen, allerdings wird nächstes Wochenende ein Fest auf der Burg stattfinden und dort sollen wir schaugraben. Mit uns würden noch 3 Geschichtsstudenten aus Bielefeld graben, ein Student und zwei Studentinnen. Diese trudelten auch langsam ein, aber da sich das Wetter weiter verschlechterte (auf 11°C mit Wind und Regen), bibberten wir alle vor uns hin und waren nicht so 100% aufmerksam.
Wir bekamen die unterirdischen Gänge der Burg, die Stelle an der wir graben würden und allgemein die Burg gezeigt.
Da sich das Wetter nun noch weiter verschlechterte (bis 7,5°C mit heftigen Schauern) und auch da Maria nicht genau wusste, was sie mit uns halberfrorenen Mäuschen anfangen sollte, schickte sie uns gegen späten Mittag schon in den „Feierabend“.
Wir stiegen von der Burg hinab, bekamen noch ein Stadtbahnticket für die ganze Woche und fuhren los:
Unser erster Gedanke galt dem Einkaufen, da wir nun auch schon wieder ziemlich hungrig geworden waren.
Nach einigem Herumfragen erfuhren wir den Standort eines Supermarktes (Plus) und gingen dort – nach einigen Umwegen – einkaufen.
Vollbepackt mit 5 Einkaufstüten traten wir den Heimweg an. Angekommen kochten wir uns Nudeln und rüsteten Salat, verspeisten diese mit Heißhunger und ruhten uns anschließend lange aus.
Gegen Abend aßen wir noch einmal warm – Kartoffelschnitze, Poulet und wieder Salat – und gingen dann wieder recht früh ins Bett, weil wir ziemlich müde waren.
Heute morgen ging es noch früher aus den Federn: Der Wecker war auf 6:30 gesellt und gegen 6:40 hatte ich es endlich aus dem Bett geschafft. Piri und Sofia kochten Porridge und machten mir netter weise auch einen mit. Ich aß erst einen Apfel, während ich mir Brote für Mittags schmierte und Gemüse rüstete, dann aßen wir schnell unseren Porridge (Miri aß Cornflakes) und packten unsere Sachen. Um 7:15 gings dann los: Wir fuhren mit der Stadtbahn und stiegen dann mit großem Ächzen die Treppen und den Berg zur Burg hoch *keuch*
Oben erwartete Maria uns schon und wir konnten gleich loslegen: Immer zwei von uns würden sich einen „Claim“ teilen/ihn zusammen bearbeiten. Es geht darum, eine Mauer von der Innenseite auch noch freizulegen, die von der Außenseite schon von anderen Archäologen in den letzten drei Monaten freigelegt worden war. Die Claims sind jeweils etwa 4x2 Meter groß und es arbeitet immer ein schweizer mit einem deutschen – und da Miri ja deutsche ist, darf sie mit mir arbeiten ^^
Wir schnappten uns also unser Werkzeug: Einen Eimer, eine Schaufel, zwei Kratzer, einen Schaber, ein Handfeger und eine Kelle pro person und dazu noch eine Schaufel und eine Schubkarre, und machten uns an die Arbeit. Zuerst mussten wir die ganze lockere Erde und teils auch noch den Rasen abschaufeln, was schon sehr mühsam war, dann aber kamen darunter Steine und Ziegelscherben eingebettet in einen lehmigen Boden hervor. Da war nun mit der Schaufel nicht mehr so viel auszurichten,. Weswegen wir uns mit einer Hacke, einer Axt (für die Baumwurzeln), den Schabern und Kratzern und Eimern bewaffneten.
Endlich war es Zeit für die Frühstückspause und wir gingen in den Bauwagen essen. Das Wetter war heute erfreulicherweise um einiges wärmer, ab und zu schaute sogar die Sonne hinter den Wolken hervor, aber immer wieder kamen auch kleine Schauer herunter.
Nach der etwas verlängerten Pause arbeiteten wir mit neuer Kraft weiter und legten einige größere Steine frei. Diese hätten zu einer weiteren Mauer gehören können, doch nachdem wie sie sorgfältig freigelegt hatten wurde uns klar, dass dem doch nicht so war.
Schon war es Zeit für die Mittagspause und da gerade die Sonne hervorlugte setzten wir uns auf eine Bank und einige von uns auch auf den Rasen im Burghof.
Wir aßen unsere Brote und genossen die Sonne, doch schließlich war es wieder Zeit, weiterzuarbeiten. Miri und ich warfen voller Elan nun die großen Steine in unsere Schubkarre und hatten an diesem Nachmittag dank unserer Aufgedrehtheit/Müdigkeit einiges zu lachen. So sangen wir unter anderem nach dem Fund weiterer Steine: „Ein Stein, ein großer Stein, das ist das Beste was es gibt auf der Welt...“ - eine Abänderung eines bekannten Liedes...
Langsam nahem unsere Kräfte ab und so waren wir dann auch sehr erleichtert, als es hieß: „Wir machen für heute Feierabend! Bis morgen!“.
Wir verstauten unsere Werkzeuge und Funde noch in einem Container und machten uns auf den Heimweg, wobei ich noch mein Handyguthaben in der Stadt bei einem dm-Geschäft aufladen ging – welches zu finden gar nicht so einfach war...
Dort besorgte ich mir auch gleich ein Entspannungsbad, denn uns war klar, dass wir sicher an Muskelkater leiden würden und ich hoffe, dass dieses Bad diesen wenigstens ein wenig abgeschwächt hat...
Zuhause nahm ich dann ein ausgiebiges Bade eben mit diesem Badesalz und schließlich aßen wir noch etwas kleines zu Abend.
Nun aber genug von heute! Mehr fällt mir momentan auch nicht ein, ich werde aber sobald wie möglich wieder etwas schreiben! Hier noch einige Bilder von der Burg und uns Studenten/innen und unserer Wohnung ;) (bitte anklicken um sie ganz zu sehen!)
![](http://i231.photobucket.com/albums/ee63/Ikchen/Bielefeld%2008/02.jpg)
![](http://i231.photobucket.com/albums/ee63/Ikchen/Bielefeld%2008/03.jpg)
![](http://i231.photobucket.com/albums/ee63/Ikchen/Bielefeld%2008/04.jpg)
![](http://i231.photobucket.com/albums/ee63/Ikchen/Bielefeld%2008/06.jpg)
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![](http://i231.photobucket.com/albums/ee63/Ikchen/Bielefeld%2008/08.jpg)
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